De vuelta a Chile
Liebe Blog-Leser,

Da bin ich nun wieder am anderen Ende der Welt – gut 12000 Kilometer entfernt von Deutschland und doch fühle ich mich schon jetzt nach zwei Wochen in Chile fast wie zuhause.

Seit einer Woche hat nun mein Uni-Alltag so richtig begonnen. Zunächst wurden wir, rund 500 Austauschstudenten aus aller Welt, von der Unileitung und allen wichtigen Gremien ganz herzlich willkommen geheißen. Mir war zwar klar, dass die „Pontificia Universidad Católica de Chile“ einen sehr guten Ruf in Chile hat, dass sie aber eine der Elite-Universitäten weltweit ist, hat mich dann doch ein wenig erstaunt. Das Niveau der Universität macht sich auch in den Kursen, die ich besuche, bemerkbar. Aber das ist auch gut so, da ich so nicht nur in meinen Spanisch-Kenntnissen, sondern auch in meiner fachlichen Qualifikation gefordert bin und mich weiterentwickeln kann.

Mein Unterricht findet auf dem größten der vier Campus der Universität statt, auf dem die meisten Fachrichtungen angesiedelt sind und auch die Universitätskirche steht. Besonders schön fand ich, dass die Tür der Unikirche eine Heilige Pforte der Barmherzigkeit ist. Die Türen stehen immer offen und laden, egal ob vor oder nach dem Unterricht, dazu ein, zumindest einmal kurz dort vorbeizuschauen.
Obwohl wir hier in Chile gerade Winter haben, spielt sich sehr viel von dem Leben auf dem Campus draußen auf den vielen grünen Wiesen ab. Studenten sitzen zusammen, spielen Gitarre, singen oder unterhalten sich einfach nur. Dazu muss ich allerdings auch erwähnen, dass wir tagsüber zumindest immer etwa 17 Grad oder etwas mehr haben, was bei strahlendem Sonnenschein dann schon sehr angenehm ist. Morgens früh und abends ist es dagegen noch richtig kalt – besonders da auch hier in Santiago die Häuser normalerweise keine Heizung besitzen. Tagsüber ist es draußen meist wärmer als drinnen.

Die Schwestern im Casa Provincial, in dem ich lebe, sind allerdings sehr besorgt, dass es uns an nichts fehlt und wir auch auf keinen Fall frieren. Wir? Das sind Kerstin, eine deutsche MJFlerin, die hier ihre Auslandszeit verbringt, und ich. Wir wohnen praktisch Tür an Tür, verbringen viel Zeit zusammen und ich bin froh, meine Zeit in diesem wunderbaren Land mit ihr teilen zu können. Schon am ersten Tag haben uns die Schwestern elektrische Heizkörper besorgt, damit uns auch ja in der Nacht schön warm ist und zu zweit besitzen wir ganze drei Wärmflaschen. Und auch sonst war eine der ersten Aussagen, dass wir uns bitte ganz wie zuhause fühlen sollen – wenn wir Hunger haben, können wir uns einfach bedienen und auch sonst mit jedem Anliegen zu ihnen kommen.

Blick aus unserem Garten auf die schneebedeckten Anden

Casa Provincial - mein neues Zuhause

Die Schwestern sind wirklich klasse und wir haben mit ihnen super viel Spaß. Ganz egal, ob wir ihnen nur kurz auf dem Flur oder in der Küche begegnen, mit ihnen U-Bahn fahren oder einen Fahrradausflug machen – sie sind für jeden Spaß zu haben und wir verbringen sehr gerne Zeit mit ihnen. Und auch sie haben mit uns ihre Freude und lachen sehr viel – spätestens seit unsere Hausschuhe hier Kultstatus besitzen :-)

Unsere grandiosen Hausschuhe

Ein wenig haben wir auch schon die Stadt kennen gelernt – oder besser, ich entdecke sie wieder ganz neu, da ich vieles 2011 schon einmal gesehen habe. So waren wir schon mit anderen Austauschstudenten auf dem Cerro Santa Lucía, von dem man einen schönen Blick über die Stadt und auf die Anden hat, die gefühlt direkt am Rand der Stadt beginnen. Dieses Panorama zu haben, wann immer man auf dem Grundstück, zur Uni oder in der Stadt unterwegs ist, ist wirklich traumhaft.

Ein Blick über Santiago

Mit Kerstin auf dem Cerro Santa Lucía

Viele liebe Grüße aus Bellavista de la Florida
Eure Laura