Vom Alltag in Chile, meinen Abenteuern im Krankenhaus und unserem ersten Ausflug
Nachdem ich jetzt schon seit einem Monat am anderen Ende der Welt bin, stellt sich bei mir der Alltag ein und so langsam kommt alles in gewohnte Bahnen. Die Arbeiten für die Uni sind mittlerweile Routine und es wird immer leichter, dem doch sehr schnellen Spanisch der Dozenten zu folgen und alles mitzubekommen. So fühle ich mich hier sehr wohl. Langsam wird es auch ein wenig wärmer, sodass wir auch mal nachmittags mit einer Decke losziehen und uns irgendwo in diesem riesigen „Park“, in dem wir wohnen, hinsetzen, lesen, lernen, picknicken und zusammen singen. Allerdings ist es immer morgens eine Überraschung, wie das Wetter wird, da die Vorhersagen oft nicht so ganz zutreffen. Auf einen Tag mit schönstem Sonnenschein, an dem man tagsüber schon im Top draußen sitzen kann, folgt dann wieder ein Tag, an dem man nicht ohne zwei Jacken rausgehen kann.

Wie der Titel schon andeutet: Ich habe einen Ausflug ins chilenische Krankenhaus unternommen. Und das natürlich gerade dann, als hier im Schönstattzentrum ein riesiges Fest der Mädchenjugend stattfand, an dem ich doch so gerne teilnehmen wollte. Aber daraus wurde nichts, da mich eine sehr heftige Grippe erwischt hat und irgendwann mein Fieber so hoch war, dass alle Versuche, es zu senken gescheitert sind und alle darauf bestanden haben, dass ich ins Krankenhaus muss. So sind wir dann an einem Sonntagabend in eine nahegelegene Klinik gefahren, wo ich erst einmal stundenlang warten musste. Dabei wurde ich ganz lieb von Kerstin und zwei Schwestern umsorgt, die alles dafür gegeben haben, dass es mir möglichst gut geht. Als ich dann endlich um 1 Uhr nachts dran war, ging es mir bald besser. Die Ärzte und Krankenschwestern waren sehr nett und dank zweier Infusionen ging auch mein Fieber runter. So haben wir es dann schließlich geschafft, um halb vier wieder zuhause zu sein. Die nächsten Tage musste ich zwar noch im Bett verbringen, aber alle haben mich so lieb umsorgt und ich habe geschätzt tausend Mal die Frage gestellt bekommen, wie es mir geht und dann die Anweisung, dass ich mich doch schonen muss. Mittlerweile bin ich aber wieder fit. :-)

Am letzten Samstag haben wir zusammen mit Kindern, die in einem armen Viertel wohnen, einen Ausflug nach Los Andes gemacht, wo das Grab der Heiligen Teresa de Los Andes liegt.

Ein Blick über den Ort und die Anden

Diese Kinder gehören zu einem Projekt, das von einer der Schwestern bei uns im Haus geleitet wird. Dabei können sie jeden Samstag in ein Haus in ihrem Viertel kommen, wo sie dann unter Betreuung spielen können, ein Frühstück bekommen und anschließend an einer Art Gruppenstunde teilnehmen. Außerdem haben sie dienstags die Möglichkeit, an einer Mischung aus Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung teilzunehmen. Das werde ich mir diese Woche auch einmal ansehen, da dieses Angebot für die Kinder eine große Chance ist. Der Ausflug mit den Kindern war anstrengend, aber auch sehr schön, da man merkt, wie gut es den Kindern getan hat, auch einmal raus aus dieser großen Stadt zu kommen ins Grüne, wo sie einfach laufen und spielen können.

Kletterpartie mit den Kindern

Und für mich war es auch schön, den Ort besuchen zu können, der für die Chilenen so wichtig ist, da dort eine ihrer Nationalheiligen begraben ist.

Mit diesen Eindrücken aus meinen Leben hier in Chile wünsche ich Euch allen einen guten Start in die Woche!

Liebe Grüße
Eure Laura