Endlich- mein Urlaubsbericht ist da!
Nachdem jetzt in den letzten Tagen ständig irgendwas dazwischen gekommen ist, finde ich nun endlich Zeit, euch allen von meiner traumhaften Reise in den Norden Chiles, nach Peru und Bolivien zu erzählen.

So führte uns zunächst eine eineinhalbtägige Busfahrt nach San Pedro de Atacama, einem der touristischen Highlights Chiles.

Ich mit Lamas in San Pedro de Atacama

Die Stadt ist wegen ihrer zahlreichen phänomenalen Naturschauspiele in unmittelbarer Umgebung bekannt. So lockte uns direkt am ersten Tag das „Valle de la Muerte“ (Tal des Todes) mit seinen riesigen Sanddünen, die wir dann auch gleich mal nutzten, um eine Runde sandboarden zu gehen. (Für alle, die sich darunter nichts vorstellen können: Es ist ungefähr wie snowboarden, nur eben nicht im Schnee, sondern riesige Sanddünen hinunter.)
Abends durften wir dann den farbenprächtigen Sonnenuntergang im Tal des Mondes erleben, allerdings nicht bevor wir eine kleine Kletterpartie unternommen hatten.

Valle de la Luna ( Tal des Mondes)

Am nächsten und zugleich schon letzten Tag in San Pedro ließen wir uns von den Salzseen verzaubern, die mitten in der trockensten Wüste der Welt liegen und Heimat verschiedener Flamingoarten sind. Die umliegenden Kordilleren spiegeln sich perfekt im Wasser, Flamingos fliegen über unseren Köpfen hinweg, einfach traumhaft die Idylle dieser Landschaft!

Salar de Atacama

Unser nächstes Reiseziel hieß Cuzco, das ehemalige Zentrum des Inkareiches, heute noch geprägt von alten Gebäuden, Menschen in farbenfrohen Trachten und Relikten vergangener Tage. So erkundeten Anke und ich in unseren ersten Tagen zunächst die vielen kleinen, bunten Märkte, die ihre Besucher mit Kunsthandwerk und allerlei zauberhafter Kleinigkeiten locken. Weiter ging es mit dem Sonnentempel, der leider nicht mehr ganz erhalten ist, da die Spanier, als sie Cuzco und das Inkareich eroberten, viele der alten Gebäude zerstörten und mit ihnen deren Kultur. Dennoch sind immer noch einige Teile erhalten, die sehr gut veranschaulichen, wie diese Tempelanlage einmal gewesen sein muss und auch die architektonische Meisterleistung dieser Hochkultur kommt hierin zum Ausdruck. Das mussten auch die Spanien erkennen, denn sie hatten bereits viele alte Tempelanlagen und Häuser zerstört, um aus den Steinen zum Beispiel die Kathedrale zu errichten, als sich ein Erdbeben ereignete und alle ihre Gebäude zusammenfielen, die der Inka jedoch nicht. So kann man noch heute in den Straßen oft beobachten, dass die Häuser im unteren Bereich Mauern aus der Inkazeit besitzen und nur obendrauf kolonialistische Gebäude gebaut worden sind.

Am folgenden Tag haben wir uns dann auch noch einige der Inkatempel in der näheren Umgebung angesehen, was uns schon einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Tage gegeben hat.

so große Steine...

Am 16. Juli ging es dann endlich los, der Höhepunkt unserer Traumreise stand auf dem Programm: Der Inkatrail bis hin nach Machu Picchu.

Inka-Trail

Da ahnten wir noch nicht, wie viele anstrengende, kraftraubende, aber im Ausgleich auch beeindruckende und faszinierende Kilometer uns bevorstehen würden. So machten wir uns mit unserer Gruppe, bestehend aus neun Amerikanern und drei Deutschen auf, den Pilgerweg der Inka bis zu ihrer heiligen Stadt nachzuvollziehen.

Luxus-Nachtlager

Inka sind nämlich eigentlich nicht alle Personen, die dieser Kultur angehörten, sondern nur deren obere Schicht, alle anderen waren Quechua, Arbeiter.

Unterwegs auf dem Inka-Trail

Aber auch wenn wir oft unter der Anstrengung des Weges stöhnten (so ging es doch einfach mal 1000 Höhenmeter hoch und wieder runter oder man hatte mehr als 2000 Treppenstufen zu überwinden), so war es eine absolut unvergessliche und atemberaubende Erfahrung, diesen Weg zu bestreiten und das Gefühl, einen 1000-Meter-Aufstieg bis auf 4200 Meter geschafft zu haben, ist einfach irre.

Der Weg der Inka

Zuletzt hatten wir aber auch alle unser großes Ziel Machu Picchu vor Augen und so bestritten wir sogar am letzten Tag drei Stunden bei strömendem Regen. Zwischenzeitlich war der Regen sogar so stark, dass die Wege zu rauschenden Bächen wurden und man bei jedem Schritt nach einem Stein Ausschau halten musste, auf den man treten konnte.

Klitschnassa auf Machu Picchu

Dieses Wetter konnte uns unsere Vorfreude keineswegs verderben und auch wenn wir klitschnass und durchgefroren am Ziel unserer Träume ankamen, so hat Machu Picchu damit nicht im Geringsten an seinem Zauber und seiner Faszination verloren. Die zahlreichen Nebelschwaden und Wolken ließen diesen sagenumwobenen Ort gar mystisch erscheinen. In einem Moment gaben sie die Sicht auf all die Ruinen und teilweise sogar die umliegenden Berge frei und schon im nächsten Moment verbargen sie diese völlig in sich, sodass man rein gar nichts mehr sehen konnte.

Gänzlich beeindruckt von diesen Erlebnissen ging es von dort auch schon weiter nach Puno. Die Stadt liegt am weltbekannten Titicacasee und bietet sich für Ausflüge in die nähere Umgebung sehr gut an. So haben wir uns dann auch schon gleich auf den Weg nach Copacabana (ein Pilgerort in Bolivien) und auf die Sonneninsel gemacht, die angeblich der Geburtsort der Kultur der Inka sein soll. Dort bot sich für Anke und mich nicht nur der Ausblick auf wunderschöne Inkaruinen, sondern auch das Panorama des die Insel umgebenden Sees.

Die tiefblaue Farbe des Wassers hat uns verzaubert, sodass wir schon am nächsten Tag einen Ausflug auf die Schwimmenden Inseln gemacht haben, um noch ein wenig mehr dieses unglaublich großen Sees kennenzulernen.

Schwimmende Inseln

Diese Inseln wurden nur aus Pflanzen gebaut und dienten einst den Völkern als Rückzugsort vor Feinden auf dem Festland…ein echt seltsames Gefühl, auf diesen frei schwimmenden Inseln zu gehen :-) Von da aus ging es dann weiter nach Armantani, einer natürlichen Insel, auf der uns viel von der Kultur der dort lebenden Völker näher gebracht wurde. Abends durften wir uns sogar in die Trachten der Einheimischen kleiden und einige Tänze zu typischer Musik lernen. :-) Am nächsten Tag rundete der Besuch der Insel Taquile unsere Inseltour ab.
Zum Abschluss in Puno unternahmen wir dann noch einen Ausflug zum Inka- und Preinkafriedhof Sillustani. Natürlich wurden dort in riesigen Grabmälern nur die wichtigsten Persönlichkeiten mit all ihren Habseligkeiten beerdigt.

Sillustani

Wirklich beeindruckend und monumental, wenn man vor diesen Grabstätten steht, die zylinderförmig in den Himmel ragen.

Unser Entdeckerdrang führte uns letztlich dann auch noch zum Colca-Canyon. Dort bot sich uns zunächst die Gelegenheit, Kondore hautnah und in freier Lebensbahn zu beobachten, bevor wir uns daran machten, in den Canyon hinabzusteigen.

Kondor

Eigentlich wollten wir ja ganz ruhige Tage am Colca-Canyon genießen, aber dank der falschen Informationen einer Frau in der Reiseagentur mussten wir uns dann notgedrungen doch auf eine richtig heftige Trekkingtour einlassen. Denn der schmale Weg führte nicht nur sehr steil entlang der Felsen hinunter, sondern bestand auch nur aus Geröll und Sand, sodass man nie einen festen Halt und ständig Angst hatte, beim nächsten Schritt auszurutschen. Aber auch diese Herausforderung haben wir gemeistert und umso besser war das Gefühl, am Abend in der Oase im Tal angekommen, in den kalten Pool springen zu können :-) Das ließ uns aber nicht über den Aufstieg am nächsten Tag hinwegtäuschen, denn da hieß es, morgens früh um fünf Uhr ohne Frühstück 1200 Höhenmeter den Canyon wieder hinaufzuklettern. Ihr könnte euch sicher vorstellen, wie glücklich ich war, endlich oben angekommen zu sein :-) Weiter ging es an dem Tag aber dann nur noch im Bus, um einige Inka- und Preinka-Terassen zu sehen und Lamas und Alpakas im Nationalpark zu beobachten.

Inka-Terassen

Am Abend traten wir dann müde und erschöpft unsere Heimfahrt nach Temuco an, wo wir dann auch drei Tage und Nächte später ankamen. :-)

Und so ist ein traumhafter und ganz sicher unvergesslicher Urlaub ganz schnell zu Ende gegangen und mittlerweile hat sich auch der Alltag mit den Mädchen in der Schule wieder eingestellt. So schön es ist, zu reisen, so schön ist es auch, wieder zurückzukehren. :-)