Glücksmomente
Heute möchte ich meinen Eintrag mit einem Spruch beginnen, der zu meiner letzten Woche passt und mich sehr stark an meine Mädchen erinnert hat und das, was auf sie wartet.

Mit einer Kindheit voll Liebe
kann man ein halbes Leben hindurch
die kalte Welt aushalten.
von Jean Paul

Weil auch die Schwestern hier sehen, wie wichtig die Liebe in den Familien ist, die glückliche Kindheit und die Freude, haben wir am Freitag den „Tag der Familie“ begangen. Dazu waren abends alle Schülerinnen mit ihren Familien eingeladen, es gab leckere chilenische Köstlichkeiten, Wettbewerbe und Aufführungen (wie zum Beispiel der chilenische Nationaltanz Quecka). Außerdem gab es jede Menge Angebote, die dem Vergnügen der Kinder dienten, Gesichter wurden so bunt und glitzrig wie Schmetterlinge angemalt, beim Glücksrad gab es allerlei zu gewinnen oder beim Dosenwerfen wurde die Geschicklichkeit unter Beweis gestellt.

Paulina (meine Klassenlehrerin), Nahir (eines "meiner Mädchen") und ich

Was mir aber bei all den tollen Angeboten die meiste Freude bereitet hat, das waren die strahlenden Gesichter „meiner Mädchen“! Sie waren so ausgelassen, glücklich, mit ihren Familien und Freundinnen feiern und den Tag genießen zu können, dass sie so viel gelacht haben und das hat mein Herz einfach höher schlagen lassen :-)

Auf der anderen Seite macht es mich aber auch jedes Mal von Neuen betroffen und traurig, wenn ich höre, in welchen Familienverhältnissen die Mädchen teilweise leben. Geschätzt die Hälfte der Kinder hat nur noch ein Elternteil, Kinder leben bei den Großeltern, weil es so große Probleme in den Familien gibt,…. . Umso mehr zählt es da, so gut man kann zur Freude und zum Glück dieser Kinder beizutragen, die es wirklich nicht leicht haben.

Um den Mädchen noch eine Freude zu bereiten und um das verregnete Winterwetter hier doch noch irgendwie nutzen zu könne, bestand unsere Wochenendbeschäftigung diesmal aus Basteln…zwei Tage am Stück nur basteln. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn dabei rausgekommen sind 92 bunte, mit Glitzer verzierte Fingerfiguren mit verschiedenen Tieren :-)

Unsere Wochenendbeschäftigung ;-)

Und die Freude über diese Überraschung war am Montag nicht nur bei den Schülerinnen unserer Klassen, sondern auch bei den Schwestern und Lehrerinnen groß :-) Sofort wurde begonnen zu spielen und in den Pausen waren die Figuren der Hit :-)

Meine Klasse mit den Fingerfiguren...

Da ich meinen letzten Blogeintrag schon am letzten Samstag geschrieben habe, wisst ihr ja noch gar nichts von unserem spontanen Sonntagsausflug ans Meer. Den guten Wetterprognosen sei Dank, entschieden wir uns kurzerhand, nach Puerto Saavedra, einem kleinen verschlafenen Küstenort, zu fahren. Angekommen konnten wir den fast menschenleeren Strand, hohe Wellen und puren Sonnenschein genießen, was bei der Kälte und Nässe des Winters hier eine wirkliche Wohltat war.

Puerto Saavedra_Auf dem Weg zum Aussichtspunkt

Alleine am Strand

So haben wir dort einen gemütlichen Tag verbracht, mit Strandspaziergängen, einer Wanderung auf einen Aussichtspunkt direkt am Meer und einem ganz unerwarteten Strandbesucher: einer Robbe, die ganz gemütlich, die Sonne genießend, am Strand lag.

Unser kleiner Strandbesucher :-)

Beeindruckt von der Schönheit der Natur und von der Einmaligkeit des Erlebnisses, mussten wir dann am Abend wieder den Heimweg antreten, nicht aber ohne uns vorher den fabelhaften Sonnenuntergang über dem Meer angesehen zu haben :-)

Sonnenuntergang am Meer

Herzlichste Grüße in die Heimat und um die ganze Welt

Eure Laura