Dienstag, 17. Januar 2017
Weihnachten auf der Osterinsel
Dieses Weihnachten war ein ganz anderes Weihnachten. Nachdem Oli ein paar Tage vor Weihnachten in Santiago gelandet ist und wir ein wenig gemeinsam die Stadt erkundet haben, sind wir zusammen auf die Osterinsel geflogen. Genau – das ist diese Insel mitten im Nirgendwo mit riesigen Steinstatuen, auch Moai genannt.

Dort angekommen war der erste Eindruck sehr süß – einen so kleinen Flughafen hatte ich noch nie gesehen, aber was will man auch mit großen Gebäuden, wenn täglich nur eine Maschine landet. So gingen wir in die kleinen mit Stroh gedeckten Häuser hinein und bekamen dort unser Gepäck wieder.

Am nächsten Morgen ging es gleich ganz früh los, um uns den Sonnenaufgang hinter den Moai am Meer anzusehen. Das war wunderschön und den mangelnden Schlaf sicher wert.



Weiter ging es dann zu verschiedenen anderen Stellen, an welchen Moai stehen – oder mittlerweile auch liegen. In verschiedenen Auseinandersetzungen zwischen Stämmen der Insel wurden die meisten der imposanten Statuen umgestoßen und liegen nun oftmals mit der Nase nach unten am Boden oder sind fast bis zur Unkenntlichkeit zerbrochen, sodass man glaubt, nur einen großen Stein zu sehen.





Einen kurzen erfrischenden Zwischenstopp auf unserer Inseltour bot dann der Strand in Anakena, der von 6 Moai bewacht wird. Da sie Sonne auf der Osterinsel jedoch so stark ist, habe wir es nicht länger als eine Dreiviertelstunde am Strand ausgehalten – und waren doch trotz mehrmaligem eincremen mit Sonnencreme 50+ rot.



Am 24. haben wir dann vormittags einen Ausritt auf den höchsten Vulkan der Insel unternommen, der eine grandiose 360° Aussicht bietet. Selbst für unerfahrene Reiter war das ein tolles Erlebnis, wenn man doch recht schnell durch die wilde Natur reitet.



Am Nachmittag stand dann ein Whatsapp-Skype-Gespräch mit unseren Eltern an. Auch wenn die Technik teils etwas holprig war, so war es doch erstaunlich, über 14000 Kilometer Distanz so einfach verbunden zu sein. So waren wir Weihnachten zwar getrennt, aber doch irgendwie zusammen, was ein immens großes Geschenk für mich war. Die Christmette am Abend war ein echtes Erlebnis: Priester mit Blumenkette und Federschmuck auf dem Kopf, Lieder in Rapanui und Messtexte, die ständig die Sprache wechseln. Ja, ganz anders als in Deutschland, aber der Kern, die Botschaft von Weihnachten bleibt doch gleich – ganz egal ob in Deutschland oder auf der Osterinsel.

Am nächsten Tag haben wir Mountain-Bikes gemietet und sind mit diesen auf einen anderen Vulkan gefahren. Dank seinem halb zugewachsenen See im Krater und dem Blick aufs Meer sieht er sehr futuristisch aus und ist wunderschön. An der Seite des Vulkans konnten wir dann noch ein wenig über die Traditionen der Rapanui lernen. Bei ihnen gab es einen Wettbewerb, bei dem es darum ging, ein Vogelei von einer der vorgelagerten Inseln zu holen und wieder ganz an Land zu bringen. So war es eine Mischung aus Laufen, Schwimmen und Geschicklichkeit, die zum Sieg führte. An diesem Vulkan stehen heute noch die Häuser, die während dem Training für den Wettbewerb genutzt wurden und man hat einen guten Blick auf die Vogelinsel.



Am folgenden Tag machten wir uns schließlich einmal zu Fuß auf den Weg über die Insel. So ging es entlang der Küste vorbei an einigen Moai bis wir schließlich zur ersten Höhle kamen. Sie wird auch Zwei-Fenster-Höhle genannt, da man in sie hineingeht und sich dort dann am Ende zwei Fenster eröffnen, aus denen man das Meer sehen kann.



Weiter ging unsere Wanderung durch die Sonne zu noch zwei weiteren Höhlen und schließlich einer anderen Stelle, an der einige Moai zu bestaunen sind.
Zum Abschluss unserer Tage auf der Osterinsel haben wir noch einmal mit dem Mietwagen einige der schönsten Stellen abgefahren, Zeit am Strand genossen und einige kleine andere Orte entdeckt, die wir bis dahin noch nicht gesehen hatten. Kurz vor unseren Abschlug am nächsten Tag haben wir uns noch eine Höhle angesehen, die direkt am Meer liegt und in der Höhlenmalereien zu bewundern sind.



Alles in allem ist die Osterinsel ein Traum. Sie ist die perfekte Kombination aus Sommer, Strand, Kultur und Aktivität. So habe ich die Zeit dort sehr genossen und denke unglaublich gerne daran zurück und erfreue mich an den tollen Erinnerungen.