Fiestas Patrias - oder der Nationalfeiertag, der einen ganzen Monat gefeiert wird
Nachdem sich jetzt bei mir ein richtiger Alltag in der Ferne eingestellt hat, möchte ich Euch heute von den Fiestas Patrias berichten, dem chilenischen Nationalfeiertag, der allerdings ganze drei Tage andauert. Und eigentlich wird der ganze Monat September gefeiert, denn schon pünktlich zum ersten September begannen bei uns im Haus die Vorbereitungen, es wurden typische Süßigkeiten vorbereitet und die Küche mit allen möglichen Chile-Fahnen und -Girlanden dekoriert. Es sah etwa aus wie bei uns Karneval, nur eben alles in rot-blau-weiß, den National-Farben.
Schon Wochen vor dem eigentlichen Fest waren die Fiestas Patrias das Gesprächsthema Nummer 1 und man konnte fast kein Gespräch führen, ohne gefragt zu werden, wie und wo man denn den „dieciocho“ (also den Nationalfeiertag) verbringt. Kerstin und ich wurden von unserer Küchenchefin Carolina für diese Tage zu ihrer Familie eingeladen. Ihre Mutter und Schwester wohnen in Algarrobo (für alle, die googlen möchten, wo das denn liegt), einer kleinen Stadt am Meer und so durften wir dieses Wochenende endlich nochmal frische Luft atmen, was in Santiago mit all dem Smog doch nicht so gut möglich ist. Vormittags waren wir meistens am Meer, sind an verschiedenen Stränden entlanggelaufen oder haben und das größte Meerwasser-Schwimmbecken der Welt angesehen.
Dieses ist wirklich so groß, dass wir von einem Ende das andere nicht sehen konnten und man darauf richtig Boot-Fahren kann.
Danach gab es dann meist ein spätes Mittagessen in Form einer riesigen Grillfeier, zu der auch immer wieder verschiedene Verwandte vorbeischauten. So war doch immer was los und wir konnten uns nur über die riesigen Mengen Fleisch wundern, die auf dem Grill gelandet sind.
Nach einem ruhigen Nachmittag in der Hängematte, Hollywood-Schaukel oder auch im Bett ging es dann abends los zur Fonda. Das kann man sich vorstellen wie ein großes Volksfest, auf dem es verschiedene Stände gibt mit Accessoires in Chilefarben und natürlich mit ganz viel typisch chilenischem Essen und Trinken.
Was für Deutsche ganz besonders auffällig ist, ist, dass wirklich alle tanzen. Selbst wer vorher sagt, dass er nicht tanzt, wird es doch später tun und so hatten wir sehr viel Spaß. Insgesamt war dieses verlängerte Wochenende am Meer wunderschön, ganz besonders auch, weil Carolinas Familie uns so herzlich aufgenommen hat und wir uns direkt sehr wohl fühlen durften.
Und jetzt beginnt für mich nach diesen doch sehr entspannten Tagen wieder der Studienalltag, in den ich mich wieder mit neuer Energie stürzen kann.
Ganz liebe Grüße
Eure Laura
laura-chile am 28. September 16
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